Wer kennt nicht ein paar dämliche Klischees über Schwule?
Und wie viel Wahrheit steckt dahinter?
Wir decken auf und versprechen:
Wir besuchen einfach einmal eine ganz gewöhnliche Probe
bei Homophon, dem
ersten schwulen Männerchor in Münster e. V. ...
Heidi Klumpatsch ist von Beruf Sektflöte und macht am liebsten die Flaschen leer. Sie würde gerne einmal in ihrem Leben mit Heino in einer Badewanne mit Sekt liegen.
Oder auch ohne Heino. Aber niemals ohne Sekt.
Ihr Lieblingsklischee:
Schwule lieben Prosecco.
... weil die Wahrheit Wahrheit bleiben muss!
Horst Klötenbrunn war von Beruf Hundefrisör. Nachdem er mehreren Collies rattenscharfe Millimeterrasuren verschafft hat, wurde er vom Dienst suspendiert und krault
jetzt die Bären im Zoo von Eisenhüttenstadt. Er liebt Männer, die mit Hammer und Schraubenschlüssel umgehen können.
Sein Lieblingsklischee:
Tunten und Technik.
... because "One man's tool is another man's toy".
Django Stallion ist von Beruf Einpeitscher und macht am liebsten ... - aber das tut nichts zur Sache. Er peitschte das erste Mal 1972 bei der Zuchtbullenausstellung
in Oberschladen ein. Dabei entdeckte er sein Faible für moldawische Brokatkissen der Ming-Dynastie.
Sein Lieblingsklischee:
Schwule sind alle Prinzessinnen.
... weil das so herrlich absurd ist.
Jessica Torfmann ist von Beruf Busfahrerin und hat in ihrem Leben noch nie die richtige Route gefunden - weshalb extra für sie die Regenbogenlinie eingeführt wurde,
bei der das Ziel nicht fest steht. Außerdem führt sie die Unfallstatistik an, weil sie sich bis heute weigert, andere Schuhe als megahohe Glitzerpumps zu tragen.
Ihr Lieblingsklischee:
Schwule sind immer gut frisiert.
... weil etwas anderes überhaupt nicht in Frage käme!
Amalia von und zu Aufunddavonski ist von Beruf Teekannenbeauftragte im Schloss Frankensteyn. Sie repariert in ihrer Freizeit Unimogs. Außerdem interessiert sie sich
für bedrohte Hausschweinrassen und ist stolz darauf, die größte Sau ihr eigen zu nennen. 1982 trat sie mit "Luzie" bei Wetten dass...? auf.
Ihr Lieblingsklischee:
Schwule sind sexsüchtig.
... weil das Gott-sei-Dank wahr ist.
Schalotte Kleine Großemolke ist von Beruf Lehrerin für rhythmische Sportgymnastik und verheddert sich dabei meistens mit diesen elendig langen Bändern. Ihre
Choreografie mit Peitsche ist allerdings legendär. Sie weiß sämtliche Vorzüge eines Baguettes zu schätzen und sammelt in ihrer Freizeit Zinnpokale.
Ihr Lieblingsklischee:
Schwule werden nicht älter.
... weil es keine Zahlen nach 29 gibt.
Hans Patzke ist von Beruf Pantomime und wurde - nachdem er mehrfach wegen seiner Geschwätzigkeit verwarnt wurde - 1987 aus der Zunft ausgeschlossen. Seither ist er Gebärdendolmetscher in Deutschlands einzigem Stummfilmkino in Prüm in der Eifel.
Er liebt Bratkartoffeln mit Spiegelei und würde gerne einmal in seinem Leben mit Nina Hagen grünen Tee trinken.
Sein Lieblingsklischee:
Schwule sind oberflächlich.
... weil kein vernünftiger Mensch unterflächlich sein möchte.
Otto Ollendorf ist von Beruf Ferkelzähler in Idar-Oberstein. Sein Beruf machte ihn schon 1973 zum Vegetarier. Seither ernährt er sich ausschließlich von Lamm. In
seiner Freizeit häkelt er Baumschoner für den Straßenbau.
Sein Lieblingsklischee:
Schwule wollen alle nur das Eine.
... und er fragt sich bis heute, was das sein könnte.
Manfred (Nachname ist der Redaktion bekannt) ist von Beruf Schäfer und liebt seine Schafhandtasche, weil wirklich ALLES rein passt. In seiner Freizeit übersetzt er
Rosamunde-Pilcher-Romane ins Tartusinische (einer ausgestorbenen estnischen Minderheitensprache).
Sein Lieblingsklischee:
Schwule sind alles Schweine.
... weil Schafe wirklich langweilig sind.
Brutus Plöns ist von Beruf Schuhverkäufer für Damenübergrößen. Seit Jahren leidet er unter der Ähnlichkeit mit Donnatella Stoszkowksi, einer bulgarischen
Gewichtheberin.
Er züchtet in seiner Freizeit selbstschälende Kartoffeln - sein Zuchterfolg ist bisher überschaubar.
Sein Lieblingsklischee:
Schwule sind wahllos.
... weil "So many men so little time."
Siegfried Rooih ist von Beruf Damenimitator. Berühmt wurde er 1968 für seine Darstellung der Ivan Rebroff - bis er bei einer großen Fernsehshow des saarländischen
Rundfunks mit seiner Performance hysterische Weinkrämpfe bei einem Knabenchor auslöste.
In den 70er Jahren galt er für sieben Jahre als verschollen, weil er den Harzer Brocken mit einem Schnittmusterbogen von Burda erwandern wollte.
Sein Lieblingsklischee:
Schwule sind überall.
... weil das auch gut so ist.
Münstersche Zeitung, 23. Juni 2015
Westfälische Nachrichten online, 17. Januar 2016
Münstersche Zeitung, 18. Januar 2016